7. Gelassen Unvollkommen
Dies ist der siebente Beitrag zu den „10 Schritten zu wahrer Größe“.
7. Gestehe dir Unvollkommenheit zu
Heute jährt sich der Todestag meines Mannes bereits zum zweiten Mal … Er war ein besonderer Mensch und ein großartiger Heiler. Er hatte in den letzten Jahren unglaubliche Fähigkeiten entwickelt. Und doch gab es auch bei ihm, wie bei jedem von uns, manche Dinge die eben nicht perfekt waren. Beim Nachdenken über das heutige Thema, fiel mir eine Begebenheit mit ihm wieder ein, die mich damals zutiefst irritiert hatte. In einem kleinen Streitgespräch warf er mir entgegen „Ich habe keine Fehler“. Er hat das natürlich nicht so gemeint – er hielt sich für alles andere als unfehlbar und unsere eigenen „Baustellen“ zu bearbeiten gehörte zur tägliche Routine, wenn die Patienten raus waren. Er wollte in diesem Moment nur meiner Vehemenz etwas entgegensetzen. Doch mich hat es damals zutiefst schockiert und ich habe es nie wieder vergessen. So sagen und tun wir alle immer wieder kleine oder große Dinge, die wir vielleicht besser ließen. Und für mich war das wie eine Warnung, ein Hinweis, nie aufzuhören selbstkritisch in positiven Sinne zu sein.
Wir sind nicht ohne Fehler und wir sind nicht vollkommen. Wir sind nicht vollkommen wir selbst, hier in unserem Erdenmensch sein. Wir sind eine Persönlichkeit, eine Persona, geprägt durch unsere Geschichte, durch unsere Erfahrungen, und durch unser Umfeld. Wie sollen wir da vollkommen sein?
Also gestehe dir die Unvollkommenheit des Menschseins zu. Einen Fehler bei sich selbst zu entdecken, sich ihn zuzugestehen, ist doch der beste und erste Weg ihn auszumerzen, wenn uns diese Eigenschaft an uns eben nicht gefällt oder sie anderen schadet.
Wir sind nicht vollkommen und müssen es auch nicht immer und in jeder Situation sein. Perfektionsstreben blockiert jegliche Lebensfreude und Lebenslust. Gestehe Dir Unvollkommenheit zu – und du bist auf dem besten Weg zur Vollkommenheit.