Gräme dich nicht
Vielleicht
habt ihr es bemerkt: Gestern war ein veritabler Tippfehler im Tagesgedanken „versteckt“. Denn grämen kommt natürlich von Gram und nicht von Krämer/Kram. Anderseits … wer weiß, vielleicht sind es ja nur „Krämerseelen“ die sich immer grämen. Sich an Kleinigkeiten festbeißen und sich „zumüllen“ mit all den täglichen kleinen und großen Versäumnissen und Dingen. Staubfänger der Seele ansammeln, bis sie keine Luft mehr bekommen und ersticken.* Es ist doch aber so, dass das „sich grämen“ ja auch nichts mehr ändert. Der Augenblick ist vorbei, die Entscheidung getroffen … Jetzt ist jetzt und wir können nur mit diesem interagieren.
Ein schönes Beispiel habe ich kürzlich in einem Sportladen in Thüringen erlebt:
Ich habe beim Anstellen an der Kasse einen wartenden Mann übersehen. Ich habe mich zwar gewundert, warum mir der Herr hinter mir so auf die Pelle rückt, mir aber nichts dabei gedacht. Als die Kasse frei wurde zischte er plötzlich an mir vorbei und giftete mich an: „Was denken Sie sich eigentlich was ich hier mache? Ich halte nur den Sicherheitsabstand ein.“ Ich: „Oh, Entschuldigung, ich hab sie nicht bemerkt.“ Er: „Das ist nicht zu entschuldigen!“ (in vollem Ernst). Ich so: „Na gut, dann versauen Sie sich eben den Tag mit schlechter Laune, ich mache das nicht.“ Die Verkäuferin bekam beinahe einen Lachkrampf – und auch er zog den rechten Mundwinkel ein winziges Stück nach oben. ☺
*Ja, ich drücke die Dinge auch gern mal etwas überspitzt aus um etwas klar zu machen. Ich hoffe, es fühlt sich niemand angegriffen, der gerade in ernsthafter Gram befangen ist.