Wabi Sabi
Kürzlich fand ich „zufällig“ im Netz eine Seite mit interessanten Worten, deren Erläuterung sehr gut zu den Tagesgedanken passt. So schön, einen komplexen Sachverhalt in einem Wort abbilden zu können. Ich hoffe, ihr habe genau so viel Freude daran wie ich.
Wabi-Sabi
Wabi sabi ist die Ansicht oder der Gedanke, Schönheit in jedem Aspekt der Unvollkommenheit in der Natur zu finden. Es ist eine japanische Wortschöpfung, eng mit dem Zen-Buddhismus verbunden.
Ursprünglich bedeutet “Wabi“ sich elend, einsam und verloren zu fühlen, aber auch die Freude an der Herbheit des Einsam-Stillen Sabi steht für alt sein, Patina zeigen, über Reife verfügen – und so entstand diese eigentlich nicht übersetzbare Begriffseinheit, die mehr ein philosphisch-künstlerisches Konzept ist als ein Wort. Es lädt ein, nicht die offenkundige Schönheit als das Höchste zu verehren, sondern die verhüllte. Nicht den unmittelbare Glanz der Sonne, sondern den gebrochene des Mondes oder den Sonnenstrahl im Wald. Den bemooste Fels, das grasbewachsene Strohdach, die knorrige Kiefer, der leicht berostete Teekessel … Es ermutigt uns, das Authentische, Reine und Schöne in der vermeintlichen Unvollkommenheit und der Vergänglichkeit zu finden und zu sehen. Denn das Leben ist nun mal nicht glatt geleckt, vollkommen vollendet. Es lebt.
In den Wäldern drüben,
tief unter der Last des Schnees,
ist letzte Nacht
ein Pflaumenzweig erblüht.