Die Schlucht der Ardéche

Die Schlucht der Ardéche

Tag 4 – Entlang der Ardéche 

Es war eine sehr ruhige Nacht auf dem Parkplatz gleich beim Pont D’Arc an der Ardéche. Und trotzdem habe ich nicht gut geschlafen. Es war spät geworden gestern. Erst der Sonnenuntergang, dann noch Tippen und Posten … Danach war ich noch nicht recht müde und habe noch einen Film geguckt. Ist ja schon gemütlich, so I’m kuscheligen Bett mit einem Weinchen 🙂 Tja, dann war es halb 1 … und halb 6 sollte ja eigentlich der Wecker klingeln. Hat er auch, doch nach einem Blick aus dem Fenster habe ich doch weiter geschlafen. Kein Wölkchen zu sehen und auch kein Nebel, fotografisch uninteressant. Außerdem sollte die Sonne erst gegen 8 über den Berg kommen und auf das Felsentor treffen. 

Um 7 war es dann aber so leuchtend hell, dass meine Augen nicht mehr zu bleiben wollten. Also fix anziehen, einen kalten „Schüttelkaffee“ einpacken und los. Wenn ich ein fotografisches Ziel habe, kann ich schon mal auf ein gemütliches Frühstück verzichten. Kurz darauf komme ich am Aussichtspunkt vorbei … und fluche. Der letzte Nebel über dem Wasser scheint sich gerade zu verflüchtigen. Bitte nicht schon wieder zu spät …

Es ist dann doch weiter zu laufen, als ich dachte, bis zur anderen Seite des Tores. Es muss ein ganzer Bogen umrundet werden auf der Straße. Dabei komme ich auch noch einmal am Campingplatz vorbei, der direkt am Felsentor liegt. Der ist leider geschlossen, der Betreiber hat in diesem Jahr anscheinend keine neue Konzession mehr bekommen. Sehr schade, denn der Platz liegt einfach ideal. 

Endlich komme ich am Strand auf der westlichen Seite des Tores an und muss mal wieder staunen. Sanfte Nebelschwaden wabern über dem Wasser, während die Felsen hinter dem Tor bereits in der Sonne liegen. Wie wunderschön und friedlich. Der nette französische Fotograf, den ich am Abend schon getroffen hatte, ist auch wieder da. Aber ansonsten habe ich das Naturwunder ganz für mich allein. Von den vielen Dohlen und Tauben, die im Tor nisten, mal abgesehen.

Eine Weile und etliche Bilder später verabschiedete sich der Franzose. Als er gegangen ist, wende ich mich wieder dem Tor zu … und denke ich sehe nicht recht. Wo kommt das denn jetzt her *Staunesmiley*. Ein Sonnenstrahl hat sich durchs Tor geschlichen und der Dunst fängt an zu strahlen und zu tanzen, pure Magie ist das. It’s a kind of magic … mit dem Song im Kopf fotografiere ich fast eine Stunde lang immer wieder, Der Leuchtenebel kommt und geht. Mal direkt unter dem Felsbogen, mal dahinter. Die fliegenden Vögel und Schwärme von Insekten erstrahlen im Licht. Ein Paddelboot kommt und fährt ins Zauberland hinein … Unglaublich, wunderschön, magisch. 

Als der Zauber dann endgültig vorbei ist, gehe ich noch ein paar Schritte zurück – und staune schon wieder. Da guckt die Sonne ja bereits über den Felsen. Und ich habe meinen Kaffee im Schatten getrunken … Also nochmal die Kamera raus und einen meiner geliebten Sonnensterne eingefangen. Jetzt ist aber genug. Es ist weit nach 9, als ich den Rückweg antrete. Gegen den Strom, denn nun kommen die ersten Leute.

Die Bilder hier von dem Morgen sind denn auch schon mal welche, die mit der Kamera entstanden sind und nicht nur mit dem Handy. 

Pont D'Arc 1 Pont D'Arc 1 Pont D'Arc 1

Nach einem späten Frühstück packe ich alles weg, was während der Fahrt herumfliegen könnte und mache mich auf den Weg das Tal der Ardéche entlang. Eigentlich wollte ich heute etwas wandern, aber der Morgen war schon so ergiebig und lang, dass ich mich entschließe, nur die Aussichtspunkte entlang der Straße oberhalb der Schlucht mitzunehmen und ansonsten einen gemütlichen Tag zu machen.

Es gibt viele tolle Ausgucke in die Tiefen des Tales entlang der Straße. Sie sind fast alle ziemlich gut ausgebaut und eröffnen immer wieder spektakuläre Blicke. 4 Kilometer nach links ist ein Lavendel-Museum ausgeschildert. Das nehme ich auch noch mit … Es lohnt sich wirklich, ein sehr schöner Ort, mit super leckerem Eis 🙂 Der Lavendel blüht aber jetzt natürlich noch nicht. Dafür duftet jetzt mein Auto danach, denn ich musste natürlich etwas einkaufen in der Boutique. 

Aber zurück auf die Straße am Fluß. Das ganze Areal bis Saint-Martin-de-Ardéche ist ein strenges Naturschutzgebiet. Man kann im Prinzip nur oberhalb entlang fahren und die Aussichtspunkte nutzen, den Trekkingpfad unten am Fluss erlaufen – oder Kanu fahren. Es gibt keine Stell- oder Übernachtungsplätze hier. Zwei Höhlen finden sich auch unterwegs. Die sind sicher interessant, aber mich faszinieren mehr die Aussichten. Ich halte nicht an allen an, irgendwann wird es zu viel. Der Spaziergang zum „Belvedere de la Cathedrale“ lohnt nicht so sehr, wie ich finde. Da ist die Aussicht direkt vor der Grotte de La Madeileine fast schöner. Warum das markante Felsgebilde jedoch Cathedrale heißt, ist wohl einleuchtend. 

Am beeindruckendsten fand ich den „Balcon des Gorges des Templiers“. Man schaut auf eine gigantische Felsarena und kann kaum glauben, was der kleine Fluss da Beeindruckendes erschaffen hat. So langsam habe ich aber genug und beschließe, direkt einen Stellplatz anzufahren und es mir gemütlich zu machen. Ich hab da was entdeckt in Aiguéze, einem mittelalterlichen Dorf oberhalb des Flusses. Also nix wie hin, es ist nicht mehr weit. Ein kurzer Stop noch am Ende der Schlucht in Saint-Martin offenbart bereits einen Blick auf den Ort auf der anderen Seite. Sieht sehr interessant aus.

Der Stellplatz am Rande des Dorfes ist schnell gefunden. Womos offiziell erlaubt, für 6 Euro den Tag. Na bitte, geht doch. Was ich noch lernen muss, ist ein bisschen frech sein. Es sind schon etliche Womos da und ich kurve ein wenig herum. Ich hätte ja schon gerne eine schöne Aussicht … Ein Platz zwischen zwei anderen quer wäre noch frei. Aber dafür müsste ich mich an dem einen, auch ein Trafic, etwas vorbei quetschen. Also nehme ich erst einmal einen Platz weiter hinten … Nur um zuschauen zu müssen, wie im selben Moment ein riesiges weißes Etwas unmittelbar neben dem Trafic einparkt. Uff. Das passiert mir jetzt schon zum zweiten Mal, dass ich zögere den guten Platz zu nehmen und während ich noch überlege, ein Dickschiff einparkt. 

Ich bin nicht ganz happy mit meinem Platz und laufe noch einmal herum. Da wäre noch eine Lücke, mit Blick direkt auf das Dorf … Als Mut zusammennehmen und die Besatzung des belgischen Womo fragen, ob ich mich unmittelbar daneben stellen kann. Sie könnten ja rückwärts rausfahren. Sie scheinen erstaunt, dass ich überhaupt frage und haben nichts dagegen. Yes. Zufrieden mache ich es mir gemütlich und genieße die Aussicht. Später noch ein kleiner Spaziergang durchs hübsche Dörfchen. Mehr braucht es heute nicht mehr für einen rundum gelungenen Tag. Und vielleicht wird es ja morgen früh etwas mit dem Foto direkt vom Bett aus.

 

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