Erlösung geschieht nicht durch Flucht
Heute ist Karfreitag.
Ein Tag, der in der christlichen Tradition dem Gedenken der Leiden Christi gewidmet ist und der dahinter stehenden Sehnsucht nach Erlösung. Wir wollen diesen Tag nutzen, um eine Vorbedingung für „Erlösung“ anzusprechen: Die Anerkennung des Menschseins, die Annahme des Erdenlebens. Denn ohne diese bleibt alles Erlösungsstreben Mentalgymnastik. Denn das ist es, was Jesus uns meisterlich vorgelebt hat: Ja zu sagen, zu allem was das Menschsein mit sich mit bringt und so zu einem wahren, einem ganzen Menschen zu werden. Hindurchzugehen und nicht wegzulaufen. In tiefer Demut den göttlichen Entschluss, den „Plan der Seele“, zu akzeptieren und die Egostrukturen der Persönlichkeit so zu transzendieren. Es ging niemals um die Verherrlichung des Leidens oder darum, die Menschen zu verleiten zu tun und zu lassen was sie wollen, zu sündigen, mit dem Hintergedanken „Jesus wird es schon richten“!
Eine sehr gute Möglichkeit des fühlenden Einlassens auf das Menschsein ist die Verbindung mit den Kräften der Erde und der Erdenmutter Gaia. Und so möchten wir euch für dieses Osterfest die Worte schenken, die sich uns einst zur Vorbereitung eines Gaia-Seminars geschenkt haben. Lest sie nicht nur, sondern versucht die Anregungen umzusetzen – dann habt ihr auch wirklich etwas davon! Wir wünschen euch schöne Ostertage mit viel Raum zum Leben.
Die Hüterin des Waldes und der Steine
„Die Kraft der Bäume ist in der Lage, dich in die Tiefen der Erde zu geleiten. Sie haben von allen Pflanzenwesen die kräftigsten Wurzeln, reichen am tiefsten hinab. Lasse dich von den Bäumen einladen, sie helfen dir, deine eigenen Wurzeln zu entdecken.
Du bist ein Wesen der Erde wie du eines des Himmels bist. Doch ohne die Kraft der Erdenmutter nutzen dir alle Flügel nichts. Wo willst du landen, wo dich ausruhen und regenerieren, wenn du von all dem Geflatter und Herumschweben erschöpft und müde bist? Wer bettet deinen Körper zur Ruhe, geleitet dich in die tiefen Räume der Träume? Die Erdenmutter gibt dir die Kraft zu leben, ohne sie kannst du nicht sein.
Beginnst du diesen Erdenleben, was auf deinen eigenen Entschluss hin geschieht, gehst du einen Pakt, ein tiefes Bündnis und Versprechen, mit ihr ein. Sie empfängt dich in ihrem Schoß, lässt dich wachsen und gedeihen. Formt deinen Körper aus ihren eigenen Elementen, beseelt die Atome sich zu vereinen und zu formen. Die Göttin ist die Mutter, die dich austrägt und ernährt. Der Leib deiner physischen Mutter ist das Gefährt und die Hülle dafür.
Beginnst du deine Reise – formt sich das Herz im werdenden Leben – nimmst du mehr und mehr dein Erbe in Anspruch, das die Göttin für dich verwahrt. Erinnerst dich und staunst, was alles werden kann und will. Begreifst jenseits des Begreifens, dass du willkommen bist und sehr geliebt, dieses Abenteuer zu beginnen. All ihre Kraft und Nährung schenkt die Mutter dir – sie liebt jedes ihrer Kinder auf ihre und seine Weise. Die irdische Mutter jedoch ist voller Ängste, Hoffnungen, Bangen und Wünschen. Die göttliche Erdenmutter ist neutral – der wahren Liebe fähig, die nicht lenkt und verwehrt, sondern sanft und liebevoll leitet, um das volle Potenzial des kommenden Wesen zur Entfaltung zu bringen.
Das, was du dann als dich erfahren wirst, ist immer eine „Mischung“ aus dem Seelenfunken der konstant und leuchtend rein ist, den wiedergewonnenen Erfahrungen all der Erinnerungen, der Liebe der Erdenmutter – und dem, was Eltern und Gesellschaft dazufügen. Und je nach dem, welche dieser Komponenten die Überhand hat, wirst du ein Leben voll Vertrauen und Liebesfähigkeit führen, deine Talente zum Ausdruck bringen und die Menschheit und alles Leben bereichern – oder du wirst ein Kämpfer, der dem Leben zum Trotz versucht zu leben. Diese Entscheidung fällt bereits in deinem ersten Jahr hier auf Erden. Natürlich ist es möglich, die Gewichtung im Laufe des Lebens bewusst zu verändern, zu verschieben – und ich denke, darum bist du hier.
Sei also willkommen, Erdenkind, in der Begegnung mit den Kräften der Mutter und dem Segen des Vaters. Die Wesen des Waldes und der Natur sind dir sehr gern dabei behilflich, warten Sie doch schon sehr lange darauf, dass du bewusst zu ihnen zurück kehrst. Ich lade dich ein, zu verweilen an diesem schönen Platz der Geborgenheit und Ruhe zu vermitteln vermag.
Geh in die Stille, finde dich in dir. Öffne dein Bewusstsein für das Bewusstsein der Bäume und der Steine, die fest gegründet sind im Boden. Lasse dich ein – fühlend, spürend, Wertungen und Vorstellungen beiseite stellend. Lasse zu, dass dein Körper eins wird mit dem Körper der Natur um dich herum und lasse dich geleiten in die oberen Schichten der Erde hinein. Du brauchst dich weder anstrengen dabei noch etwas Bestimmtes tun. Dadurch, dass du hier bist, hast du bereits deine Absicht bekundet dich zu öffnen, lasse es einfach geschehen. Schließe nun die Augen. Atme tief. Spüre, lausche, höre und fühle die Natur um dich herum. Versuche, nicht zu benennen und zu analysieren. Wir kennen keine Worte untereinander, sehen und erkennen uns als Schwingungswesen. Und so sehen und fühlen wir auch dich. Spüre nun nach unten, geh mit deiner Aufmerksamkeit in Richtung Erde. Spürst du all das Leben im Boden? Wir nehmen dich mit in das Reich unserer Wurzeln, wenn du es gestattest und geschehen lässt.
Deine Zellen benötigen die energetische Verwurzelung im Boden zum Leben genau wie die Bäume die physischen Wurzeln brauchen, um stabil zu sein und den Winden zu trotzen. In der bewussten Einlassung auf den Boden richten sich deine Zellen aus, nehmen Lebenskraft und Vitalität auf, genau wie die Bäume Wasser und Nährstoffe. Spüre dem Fluss dieser Kräfte doch einmal nach. Lass vor deinem inneren Augen, sehend, fühlend oder wissend, ein Bild deiner Verwurzelung und der Kanäle der Lebenskraft entstehen. Fühle ihnen in deinem Körper nach. Fließt es überall frei? Gelangst du überall hin in deinem Körper, wenn du den inneren Strömen folgst? Oder gibt es Sackgassen und blinde Flecken? Genau wie bei einem Baum unversorgte Äste absterben, nehmen auch unversorgte Körperteile langfristigen Schaden. Entdeckst du solche Stellen, bedenke sie mit besonderer Aufmerksamkeit. Lenke und führe in deiner inneren Wahrnehmung, deiner Vorstellung wenn du so willst, die Lebensströme bewusst dort hin. Du kannst dies mit einer streichenden Handbewegung begleiten. Oder die Hand auf bedürftige Stellen auflegen und die Kraft aus der Erde bewusst dort hin ziehen. Versuche es, es geht ganz leicht, lässt du Zweifel und Wissenwollen außen vor.
Mache es dir zur Gewohnheit, deinen Körper regelmäßig auf diese Weise liebevoll zu behandeln. Dies ist viel wichtiger für Gesundheit und Vitalität als viele eurer anderen Hygienemaßnahmen. Ein Körper im freien Fluss ist resistent gegen Erreger und Keime und verfügt über genügend Reserven für Selbstheilung, sollte er sich einmal verletzen. Du musst dazu natürlich nicht hier an diese Stelle kommen, dies geht, wo immer du dich aufhältst – schließlich ist die Erde überall. Befindest du dich jedoch in freier Natur, am besten im Wald, kannst du uns gern um Unterstützung bitten. Wir freuen uns darauf.“