Kroatien Tag 13
Resümee eines entspannten Tages
So ein Campingplatz hat sich was für sich, man ist einfach total entspannt und schläft länger. Was aber auch bedeutet, daß man nicht mehr so viel vom Tag hat, als wenn man um 7 anfängt… Jedenfalls bleibe ich heute bis halb 9 liegen und ehe ich beim Kaffee sitze ist es schon fast halb 10.
Die Bucht vor mir ist spiegelglatt, auch wenn es recht bewölkt ist. Hm, eine Runde paddeln gehen? Aber auf das Pumpen habe ich irgendwie keine Lust, heute ist Entspannung angesagt. So räume ich schon mal alles auf soweit, falls es regnet, und setze mich innen an den Laptop. Die Bilder aus der Kamera wollen zumindest mal eingelesen werden. Ich schaue ein bisschen durch und nehme mir zwei etwas intensiver vor. Eines vom Zrmanja Canyon und eines mir toller Wolkenstimmung mit Blick auf die Insel Krk aus Sveti Juraj. Das dauert seine Zeit und ehe ich es mich versehe ist es Mittag.
Jetzt aber, heute will ich endlich nach Zadar! Ich entscheide mich wieder gegen die Strecke über die Mautstraße, denn ich will ja was sehen. Erster Stopp schon nach drei Kilometern. Zu lustig sehen die bunten Bojen einer Miesmuschelfarm aus.
Dann geht es über eine beeindruckende rote Brücke, von der könnte man Bungee Jumping machen, wenn man denn wollte 😜. Ich will aber lieber die gegenüberliegende Autobahnbrücke fotografieren mit dem Gebirge dahinter.
Posedarje kommt in Sicht. Da war doch was … Ach ja, eine kleine Kapelle auf einer Insel. Oh, da hinten ist sie ja schon. Sie ist nicht ausgeschildert, aber mit Blick auf das Navi findet sich der Weg problemlos. Was für ein herrlicher Ort. Eindeutig einer meiner Highlightplätze. Das Kapellchen wurde zum Dank errichtet, weil Fischer vor dem Sturm gerettet wurden und ist dem Heiligen Geist gewidmet. I love it 😍
Doch Zadar ist nicht mehr weit und ich steuere es nun direkt an. Einkaufen muss ich noch, es ist erstaunlicherweise schon wieder Samstag 🤭. Oh, ein Decathlon! Und gleich daneben ein Konzum, wie praktisch. Und hast du nicht gesehen bin ich stolze Besitzerin einer Elektropumpe für das SUP 🤣. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr.
In Zadar steuere ich dann direkt den Kolovara Beach an, um zu sehen ob man da irgendwo übernachten kann. Kann man, perfekt. Erstmal schnell noch ein Mittagsschläfchen mit Meeresrauschen im Hintergrund und dann ein kleines bisschen näher an die Altstadt gefahren. Der große kostenlose Parkplatz wäre direkt auch zum Übernachten geeignet, Wohnmobile sind allerdings verboten.
Also die Kamera geschultert und gespannt losgewandert. Und schnell bin ich begeistert. Zadar ist toll, angefangen beim historischen Stadttor bis hin zur Meeresorgel am anderen Ende der Altstadt. Hier lebt die Historie irgendwie. Überall alte Gemäuer mittendrin, vor der Kirche spielen die Kinder auf uralten Mauern. Erstaunlich, und rund herum rauscht das Meer.
Ich merke aber auch schnell, dass ich mich trotz der Begeisterung in Orten doch „alleiner“ fühle als sonst. Mal will ja ständig sagen Oh guck mal hier und guck mal da oder sich in ein Café setzen und sich darüber austauschen wie es hier so ist. In der Natur habe ich das viel weniger. Wahrscheinlich ist man zwischen den Häusern mehr Körper, mit all den damit zusammenhängenden Bedürfnissen und Befindlichkeiten. Und in der Natur mehr Spirit, mehr verbunden. Mit all der damit zusammenhängenden Freiheit, Geborgenheit, und Klarheit. 😇
Aber lange hänge ich nicht solchen Gedanken nach, ein oberleckeres Eis tut das Seinige dazu. Vor der großen Kirche kann ich dann das Bild des Tages machen – ich liiiiebe Spiegelungen jeglicher Art – und schlendere beglückt weiter. Viele Kinder überall machen es schwer, die Historie gescheit abzulichten. Aber es hat auch etwas ungemein Lebendiges, wie sie zwischen den alten Mauern spielen.
Am Ende der Promenade dann die Meeresorgel. Was für interessante Geräusche Wind und Wellen doch produzieren. Das hat was und ich verweile eine ganze Weile. Doch es wartet ja noch die Hafenseite und so setze ich den Rundgang fort.
Auch hierzu gefällt es mir sehr gut. Es sieht toll aus, die Häuser direkt am Wasser und in der Ferne dahinter das Velebit. Da war ich gestern irgendwo oben. 🙂. Im Yachthafen ganz „dicke Dinger“. Und ich entdecke einen netten Campervergleich: Große Weißware und ein versteckter Minicamper 🤭. Schaue mal genau hin.
Der Rundgang um die Altstadhalbinsel entdeckt will er begangen, auf dem Platz mit der großen Platane, und jetzt passt auch das Licht für ein Bild. Noch eines vom schönen Stadttor geschossen und dann meldet sich vehement der Hunger. Es zog sich doch ein wenig hin bis zum Auto bin ich dann insgesamt ca. 6km gelaufen. Also doch noch ein bisschen Sport gemacht heute 🤭..
Zurück am Kolovara Beach freue ich mich auf das Essen im Sonnenuntergang. Nur um festzustellen, dass das hier alles nur Bars sind und keine Restaurants 🙈.
Mist, ich habe Hunger. Selbst was kochen hab ich eigentlich keine Lust. Ein Stück weiter vorne eine kleine Lokalität namens Fast Food Dir. Na prima, ich wollte was Richtiges. Es gibt jedoch eine lange Speisekarte und ich nehme probehalber Platz. Hm, den Sonnenuntergang sieht man nicht, es ist irgendwie eng und riecht komisch… Also gehe ich wieder.
Aber es gibt nichts anderes. Ich bin schon fast wieder am Parkplatz von vorher. Also schaue ich nochmal die Googlebewertungen an – und gehe wieder zurück. Ich soll es nicht bereuen, denn der Gegrillte Oktopus ist köstlich, wenn auch ein klein wenig verbrannt und die Kartoffeln mit Mangold sehr lecker. Hunger gestillt und Abend gerettet. Wenn die Nacht nun auch so wird, ist alles gut 😁