Suche (das) Nichts
Finde (das) Alles
Beim gestrigen Tagesimpuls ging es um Wünsche versus Vorlieben. Dazu noch ein passendes Zitat:
„Wünsche entspringen dem gespaltenen Herzen des Ego. Auf seiner Suche nach Ganzheit biegt das Ego den Verstand in die eine und dann in die andere Richtung. In der einen Richtung wendet das Ego Energie auf, um mehr Dinge anzuhäufen und mehr Kontrolle auszuüben. In der anderen Richtung verbraucht es Unmengen an Energie bei dem Versuch, sich vor trügerischen Monstern zu schützen, die es sich selbst ausgedacht hat.“
Frank Kinslow in „Suche nichts – finde alles“
Das Sanskritwort für die erwähnte „Wunschlosigkeit“ ist Vairagya. Dies lässt sich in etwa mit Leidenschaftslosigkeit, Losgelöstheit und Entsagung übersetzen und illustriert so sehr gut, worum es geht. Wobei „Entsagung“ hier nicht unbedingt Askese, Verzicht meint, sondern die Freiheit vom „müssen“. Vairagya ist eine essentielle Vorstufe auf dem Weg zur Befreiung (Moksha).
Wo lässt sich dies besser erahnen, als in der tiefen Stille des reinen Seins, die wir in manchen Momenten der Meditation oder im Staunen in der Natur berühren? Immer wieder. Stück für Stück. Mag „es“ sich offenbaren.
Foto: Die Darshanhalle von Mutter Meera liegt direkt neben Schloss Schaumburg (in der Nähe von Limburg an der Lahn). Hier beleuchtet das letzte Licht des Tages den Weg dort hin.