Kategorie: Tagesgedanken

Die Tagesgedanken helfen dir dabei, deinem Leben auf positive und kreative Weise zu begegnen.

Vertrauen entwickeln

Vertrauen entwickeln

Der Abschnitt in dem Buch gestern – von dem ich nicht weiß, wie es in meinen Schrank gekommen ist – hat mich noch eine Weile beschäftigt. Darum möchte ich heute den folgenden Abschnitt auch noch mit euch teilen:

„Ohne unwandelbares, vollständiges Vertrauen

ins göttliche Sein werden wir niemals zum mystischen Tod gelangen. Ich meine hier nicht ein Pseudovertrauen im Sinne eines oberflächlichen, wissensmäßigen Fürwahrhaltens, sondern jenes Vertrauen, das der Weg der Seele it. Es ist ein Seelenvertrauen, das noch standhält, wenn der Glaube schwankt und versagt. Es ist jenes Etwas ins uns, das bleibt, auch wenn der Verstand alles bezweifelt, rebelliert und sich weigert. Jeder, der sich auf dem spirituellen Pfad ernsthaft bemüht, kennt mehr oder weniger lange Phasen der Enttäuschung, Dunkelheit, des Unglaubens. Doch zugleich ist immer etwas da, das uns hält und trotz allen Zweifels weiterlebt. Es ist jenes Etwas, das unserem innersten Selbst das Wissen vermittelt, dass das, wohin wir uns wenden, wahr ist. Doch dieses Vertrauen ist nicht das schwankende Vertrauen des Anfängers auf dem spirituellen Pfad, sondern jenes große Vertrauen, das sich erst allmählich entwickelt.“

Roland R. Roppers, Religionsphilosoph

Am Abgrund

Am Abgrund

Der mystische Tod

Ich schlage wieder eines der selten angeschauten Bücher in meinem Regal auf. Lese etwas vom mystischen Sterbeprozeß, dem absoluten Übergeben des Ichs an das unbekannte Göttliche. Lese, dass das im Zen-Buddhismus der „große Zweifel“ genannt wird. Lese einen Vergleich mit dem Stehen an einer Klippe über bodenlosem Abgrund … Und dann lese ich:

Jesus drückte die Notwendigkeit des mystischen Todes, die unabdingbare Voraussetzung für die mystische Auferstehung, im Symbol des Weizenkorns aus:
„Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein, wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.“

Hm, wo nur habe ich genau dieses Zitat kürzlich gehört …. Oh. Bei der Beerdigung meines sehr gläubigen Onkels vorige Woche hat der Priester es bei der wirklich guten Trauerrede verwendet. Zufall, dass ich es nun ausgerechnet in einem Buch mit fast 700 Seiten aufschlage? Wohl eher eine Zeichen über die Tiefe des Prozesses, in dem (nicht nur) ich mich befinde. Wir werden sehen – oder eben nicht. ☺

Authentisch sein

Authentisch sein

Das Ausmaß deiner Offenheit

bestimmt das Maß, in dem du inspirierend auf andere wirkst

Ich sortiere gerade mein Bücherregal neu. Dabei findet ja mitunter wahre (unbekannte) Schätze. So möchte ich heute einmal Chuck Spezzano zitieren, weil ich eines seiner Bücher spontan genau an dieser Stelle aufgeschlagen habe:

Viele von uns fürchten sich davor offenzulegen, wer wir wirklich sind, oder wir lassen andere nur die netten und angenehmen Seiten erkennen. Wären wir willens, den anderen unsere wahren Empfindungen zu vermitteln, einschließlich der Gebiete, auf denen wir Angst haben, die uns peinlich sind oder auf denen wir uns schlecht fühlen, dann würden wir bestätigt finden, dass unsere Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit andere inspiriert und sie dazu bewegt, auf uns zuzugehen. Es ist schon paradox! Wir halten eine Seite unseres Wesens verdeckt, damit unsere Mitmenschen uns mögen; tatsächlich aber ist es so, dass erst das Offenlegen der Dinge, die wir an uns selbst nicht schätzen, uns unverfälscht und rein und damit für andere zugänglich machen würde. Dies würde es möglich machen, eine Verbindung zu ihnen herzustellen.

Werde ehrlich und lass heute andere an den Erfahrungen teilhaben, die Du tatsächlich machst. Homogenisiere Deine Erfahrungen nicht, pasteurisiere sie nicht, hülle sie nicht in schön aussehendes Cellophan. Beteilige andere am Kern Deiner Erfahrung, und die Menschen in Deiner Umgebung werden sich, nach einem unvermeidlichen anfänglichen Schock, zum Voranschreiten anregen lassen. Beteilige sie nicht an Deinen Erfahrungen in der Absicht, sie zu manipulieren oder zu verändern, beteilige sie, um Dich selbst zu verändern und um ihnen die Hand zu reichen.

Der Klang des Universums

Der Klang des Universums

Interessante Wort – Teil 13

OM

Mit diesem Wort möchte ich die Serie der interessanten Worte beenden. Dieses eine Wort, dass so eine tiefe Bedeutung hat, beinhaltet alle anderen, steht es doch für den Klang des Universums selbst. Mag es auch menschengemacht sein als Wort, so kommt es doch sicher dem „kosmischen Urklang“ am nächsten, wie viele Menschen die eine innere Erfahrung mit diesem „Gesang des Alls“ machten, bestätigen. Und so kann uns das Intonieren von OM daran erinnern, woher wir kommen, wohin wir gehen und was wir sind.

Theoretische Ausführungen darüber finden sich viele im Netz, darum spare ich mit diese an dieser Stelle – und lade euch ein auf einen OM-Moment. Diesen jeden Tag zu finden, ist sicher eines der besten Hilfsmittel zu innerer Ausgeglichenheit und Ruhe, besonders in dieser anscheinend aus dem Lot gerückten, spricht ver-rückten, Zeit. OM. Oder: Om namaha Shivaya als ein kraftvolles, universell zu verwendendes Mantra. Ich überantworte mich der höchsten Wirklichkeit. OM.

Das Paradies fühlen

Das Paradies fühlen

Interessante Worte Teil 12

Elysian 

Dies ist ein Wort, das aus der griechischen Mythylogie abgeleitet wurde. Elysium war eigentlich eine Bezeichnung für einen paradisischen Platz (nach dem Tod) der besonderen Helden und „von den Göttern Geliebten“ vorbehalten war. Dieser Platz wurde auch als Elysianische Felder bezeichnet. Shakespeare hat dieses Wort erstmals als einen freudvollen Zustand benutzt, den auch Sterbliche genießen können.

Elysian – oder auf deutsch etwas unschöner klingend „elysianisch“- als Adjektiv wurde erstmals von dem englischen Schriftsteller Samuel Johnson benutzt. Es meint den glückseeligen Zustand, der vom Verweilen an einem solchen Platz ausgeht. In neuerer Zeit wird das Wort auch für wunderschön, göttlich inspiriert, friedvoll und perfekt verwendet.

Wir müssen dazu nicht auf das „himmlische Paradies“ warten. Es gibt auch viele kleine und große irdische Paradiese, manchmal direkt vor unserer Haustür. Man muss sich nur darauf einlassen (können).

Welcher Platz löst in dir elysianische Gefühle aus? ☺

 

Mit Liebe erschaffen

Mit Liebe erschaffen

Interessante Worte Teil 11

Meraki

… ist ein eigentlich nicht übersetzbares Wort aus dem Griechischen. Es meint, etwas mit Kreativität, mit Liebe und der Kraft der Seele zu tun. Das sprichwörtliche Herzblut in das einfließen zu lassen, was man gerade tut. Etwas von sich selbst in das Geschaffene einfließen zu lassen, was immer es ist. Das bringt das Tun im wahrsten Sinne des Wortes zum Leuchten.

Ich hoffe, dieser Tagesgedanke hier ist besonders Meraki. ☺

 

 

 

 

Am sanftesten

Am sanftesten

Interessante Worte Teil 10

Mitissimus

Dieses Wort hat einen lateinischen Wortstamm, der mit „am mildesten, am ruhigsten“ übersetzt werden kann. Es ist also ein Adjektiv. Die schönste Bedeutung die ich dafür gefunden habe ist diese:

Ausgeglichen und liebenswürdig zu sein, frei von Ärger und Angst, sanft zu handeln und keinen Schaden zu verursachen.

Klingst ausgesprochen buddhistisch, oder? So findet sich das Ziel fast jeder spirituellen Praxis also auch bereits im lateinischen wieder. Weil es eben ein menschliches Ideal ist. Und ein Ideal ist dazu da, sich ihm anzunähern, nicht, es dogmatisch zu verfolgen und sich dabei selbst zu verleugnen. Aber schön klingt es, oder? Mitissimus. Auf alle Fälle fühlt es sich sehr viel besser an als Pessimismus. 🙂

Die Freude, etwas zu verpassen

Die Freude, etwas zu verpassen

Interessante Worte Teil 9

Jomo

Das finde ich doch mal toll. Das ist eine „neumodische“ Wortschöpfung ohne historischen Ursprung. Denn es geht eigentlich um digitale Medien. Aber was dahinter steht, lässt sich auf alle Lebensbereiche übertragen: Sich entspannen können und Freude finden, ohne das Gefühl ständig überall dabei sein zu müssen oder etwas zu verpassen.

Ihr kennt das vielleicht (wie ich .. ) aus dem Urlaub: Da ist man so weit gefahren, hat viel Geld ausgegeben, da will man doch nun auch unbedingt ALLES sehen was es da so zu sehen gibt. Ausruhen und entspannen kann man doch auch zu Hause … Bloß nichts verpassen 😉 Und schwups, hat man sich neuen Stress kreiert und blöderweise: Dabei oft das wirkliche Leben verpasst.

JOMO von „Joy of missing out“ ist dagegen die Freude, etwas zu verpassen. Das klingt doch nicht übel, oder? Wer mehr darüber wissen will, kann gerne hier: Nachlesen 

Gutes Denken

Gutes Denken

Interessante Worte Teil 8

Eunoia

Dieses Wort hat seinen Ursprung im Griechischen und meint „gutes und schönes Denken“. Es bedeutete aber noch sehr viel mehr: Zustimmung, Sympathie und Hilfsbereitschaft. Aber auch guter Wille, Wohlwollen mit dem Gegenüber. Ein so kurzes und doch so komplexes Wort.

Es bezieht ein Gegenüber mit in das eigene – gute – Denken mit ein und schafft so die Basis für harmonische Beziehungen. Nicht nur in Partnerschaften, sondern auch zwischen Organisationen und Gesellschaften. So wurde es zumindest im alten Griechenland verwendet. Wünsche wir doch all unseren Regierungen (und damit natürlich den Menschen in ihnen) ganz viel Eunoia – und fangen bei uns selbst damit an.

Hoffnungsschimmer

Hoffnungsschimmer

Interessante Worte

Teil 7

Es gibt ja auch ganz wundervolle deutsche Worte. Wie wäre es denn zB. mit dem „Hoffnungsschimmer“. Zart schimmert durch die dichten Wolken, die uns gerade umgeben, die Hoffnung durch, dass sich dass, was wir uns wünschen, zeigen kann. Gerade so, wie jetzt im Frühjahr die ersten Blümchen ihre Köpfe aus der Erde strecken, in der Hoffnung auf etwas Sonne und neues Leben.

Oder wie wir hoffen können, wenn wir es nicht gar wissen, dass das Absterben der Blumen im Herbst nicht das Ende bedeutet, sondern schon die Hoffnung auf ein neues Frühjahr beinhaltet. Die Hoffnung, dass das Leben eben nicht endlich ist, sondern fortwährend, dauernd sich wandelnd von einer Form ins Formlose in eine andere Form … Der Schimmer einer Ahnung, die jenen die Abschied nehmen müssen, Hoffnung gibt.

PS: Ich bin heute mit meinem über 80jährigem Vater auf der Beerdigung seines Bruders. Seines letzten Geschwisters … Ich befürchte, ihm werde ich diese Gedanken nicht nahe bringen können, aber vielleicht findet sich ja etwas anderes, dass auch ihm einen Hoffnungsschimmer vermitteln kann.