Kroatien Tag 21

Kroatien Tag 21

Resümee eines herrlichen Tages

Herrlich war die Nacht am Canyon – es ist einfach schön, keine Verdunklung zu brauchen und rundum rausgucken zu können. Ich hatte den Wecker auf Grund der Wolken dann doch nicht auf Milchstraßenzeit gestellt, aber der Mond schien so herrlich hell in meine Fenster, dass ich halb 2 wieder wach wurde. Kaum Wolken, aber an Frau Luna hatte ich natürlich nicht gedacht, die die Sterne fleißig überstrahlt. 😬 In den letzten Tagen war es so oft bewölkt nachts, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, wie rund sie schon wieder geworden ist. Naja, Landschaft im Mondenschein ist auch schön, also schnell was angezogen und hinaus für zwei drei Fotos. Eine ganze Weile sitze ich noch still am Rand des Canyons und genieße die Stimmung. 

Dann aber husch wieder unter die warme Decke – und den Wecker auf halb 6 gestellt 🙈, mal sehen, was der Sonnenaufgang macht. Der fand dann zwar hinter Wolken statt, hatte aber kurz eine ganz schöne Stimmung über dem Tulove Grede parat. Da hinauf will ich heute noch. Noch eine kleine Runde am Canyon entlang, aber so rechtes schönes Licht kommt nicht auf. Na, da kann ich ja noch eine Runde schlummern. 

Kurz nach acht wird es warm im Auto. Die Sonne scheint herein… Zeit für Frühstück. Die Österreicher im Van haben nichts Besseres zu tun, als zum Frühstück Gitarre zu spielen 😬 und als ich gemütlich mit meinen Kaffee am Canyon sitze, fallen auch noch gelbbejackte Instagramjünger ein 🙈. Aber sonst ist alles bestens 🤣. Nein, ich lasse mich nicht wirklich stören davon. Aber mit Stille und Idylle ist es natürlich vorbei, als er dann noch die Drohne auspackt, während sie mit der gelben Jacke auf dem Winnetoufelsen posiert. 

Na, was solls, dann schaue und lese ich eben nicht, sondern mache auch noch ein paar Bilder. Schließlich präsentiert sich mir der Canyon erstmals im Sonnenschein. Danach ist schnell alles wieder gepackt und aufgeräumt. Doch dabei stelle ich fest, dass ich mich mit dem Einkaufen verkalkuliert habe. Mit den vier Litern Wasser, die ich noch habe, würde ich vielleicht noch hinkommen, aber Bier und Wein sind alle. Das ist lebensbedrohlich, da muss dringend noch Abhilfe geschaffen werden 🤭. Im Gebirge gibt es dann nichts, also muss ich noch einmal ein Stück Richtung Küste fahren. In Maslenica soll ein Tommy sein, der offen hat. 

Der entpuppt sich dann als Dorfladen, aber für drei Flaschen Wasser und die Lebensretter reicht es. Und einen Flaschencontainer finde ich bei der Gelegenheit auch gleich. Sehr gut, fehlt nur noch ein Mülleimer… Aber die gibt es hier anscheinend nicht. 😬. Dafür kann ich mich doch nochmal vom Wasser verabschieden, bevor es nun endgültig in die Höhen geht. 

Ich bin ja kein ängstliches Wesen, aber bei dem Gedanken an die Schotterpiste mit Serpentinen und ohne jede seitliche Sicherung, die mir bevorsteht, wird mir schon ein bisschen mulmig. Aber es zwingt mich ja keiner, ich will ganz aus freien Stücken da rauf. Und es sieht schon von unten faszinierend aus. 

Die „Straße“ entpuppt sich als noch bescheidener als befürchtet. Die losen Steine fühlen sich teilweise an wie Glatteis. Aber es geht, und ist auch faszinierend. Und eine Asphaltpiste würde hier auch absolut fehl am Platz wirken und die Szene zerstören. Reicht schon, wie sie am Fuß der Berge die Autobahn in die Landschaft gezimmert haben 🙈. 

Am Ende des Tages werden 25km dieser Fahrerei in den Reifen stecken. Wenn einem 20 km/h viel zu schnell vorkommen, sagt das wahrscheinlich alles 😉. Aber mein Kleiner meistert das klaglos. Wenn ich jedoch nochmal ein anderes Auto kaufe, dann definitiv offroadtauglicher. Ich glaube, ich hab Gefallen an sowas gefunden 🙈

Ich parke am Fuß des Tulove Grede. Hier ist einer der bekanntesten Drehorte der Winnetou-Filme und es finden sich dementsprechend auch einige Hinweistafeln. Ich werde wohl zu Hause alle Folgen nochmal ansehen müssen, um nach bekannten Plätzen Ausschau zu halten. 

Ich mache mich an den Aufstieg – und brauche mal wieder ewig, weil ich ständig schauen, staunen und fotografieren muss. Eine herrliche Landschaft ist das hier. Ich weiß gar nicht wo ich zuerst gucken soll. Ich gehe ein wenig links des Aufstiegs zu einem Plateau. Hach, ist das schööön. Man sollte nur nicht zu weit des Weges und querfeldein laufen, denn hier war auch eine Frontline in jenem unsäglichen Krieg und es gibt noch Minen. Die Passstraße selbst ist auch von vielen Kreuzen und Gedenktafeln gesäumt. 

Aber jetzt will ich die Landschaft und die Natur genießen. Überall blüht es herrlich und ich finde sogar ein paar Morcheln 😋. Dann geht es an den eigentlichen Aufstieg zum Gipfel. Da kommt eine Kletterei, das hab ich schon gelesen und wohlweislich die passenden Schuhe an. Das ist auch alles machbar, ein paar besonders knifflige Stellen haben ein Seil zum Festhalten. Aber dann eine Engstelle. Mist, das wird so nix.. Ich muss den Rucksack absetzen und voraus nach oben heben. Und mich selbst dann seitlich hinterher. Nahezu senkrecht über kleine Felsblöcke zum nächsten Seil 🙈

Als das geschafft ist, sehe ich den weiteren Weg. So ein … Shit, das wird noch schlimmer… Erst noch einmal ein ganzes Stück runter und dann von hinten wieder hoch. Ich müsste den Rucksack hier lassen, dann wäre es sicher kein Problem. Aber das möchte ich nicht und entscheide mich fürs Umdrehen. Zu zweit hätte ich es probiert, aber so… Manchmal ist es eben klüger, etwas nicht zu tun. 

Es geht auch schon auf drei zu und ich muss noch wieder runter und möchte noch ein Stück weiter. Und ich weiß noch nicht, wo schlafen. Später werde ich mich ein wenig ärgern, als ich merke, dass rund um diesen Platz hier schon die Hauptsache ist und ich direkt auf der Passhöhe hätte übernachten können. Aber in jenem Moment war es die richtige Entscheidung. 

Der Abstieg geht dann, mit ein paar Fotopausen, recht flott und bald rolle ich die Schotterpiste weiter entlang. Direkt auf dem Mali Alan Pass noch einmal ein herrlicher Blick zurück auf den Weißen Berg. Und ein guter Platz zum Kaffeekochen. Hm, ob ich gleich hier bleibe 🤔. Aber es ist ganz schön zugig hier oben und ich entscheide mich für die Abfahrt in Richtung Sveti Rok. Es geht durch lichte Buchenwälder, irgendwann auch wieder mit Asphalt unter den Rädern. Und plötzlich ist man auf der Rückseite des Velebitgebirges und in einer ganz anderen Welt. Sonnendurchflutet, 6 Grad wärmer und saftig grün. Auch schön, wenn auch auf vollkommen andere Weise. 

In Sveti Rok hatte ich einen See mit Parkplatz ausgemacht. Mal sehen, ob das was ist… Und da sitze ich jetzt ganz entspannt beim Froschkonzert und werde mir dann noch genüsslich Morcheln braten. Und einen Müllcontainer gibt es sogar auch 😁


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