In Lourdes – Travelblog Frankreich
Eine Reise zum Heiligtum
Es sind einige Tage vergangen, seit ich das letzte Mal etwas aufgeschrieben habe. So wird dieser Text vielleicht etwas länger … Mittlerweile ist Tag 11 der Reise, die Anfahrtszeit nicht eingerechnet. Es ist Donnerstag, Christi Himmelfahrt. Am Montag Mittag habe ich meinen Freund in Toulouse am Flughafen abgeholt und wir werden die nächsten zwei Wochen gemeinsam verbringen. Der Plan ist die Gegend um die Katharerburgen zu erkunden, denn wir fühlen beide eine starke Resonanz dazu und waren nie vorher in dieser Gegend. Natürlich hoffe ich auch, ein paar schöne Bilder machen zu können 🙂
So fahren wir denn von Toulouse aus direkt in Richtung der Burg Montségur. Erst einmal etwas raus aus der stark zivilisierten Gegend … Aber auch nicht zu weit, denn wir haben uns lange nicht gesehen und es gibt viel zu bereden. Ich habe einen interessanten Platz in Maps gesehen, vielleicht ist er auch für eine Übernachtung geeignet. Der wird angesteuert … und erweist sich als wahrer Glücksgriff. Ich achte sehr auf die Synchronizitäten im Leben, als kleine Zeichen „im Fluss“ zu sein. Und was ich hier sehe, lässt mich sprachlos staunen. Nicht nur, dass dieser Platz hervorragend geeignet ist, eine ruhige Nacht in der Natur zu haben. Hier fließen zwei große Flüsse zusammen – in verschiedenen Farben. Ich habe so etwas vorher nie live gesehen und es erinnert mich sehr an das Yin-Yang Symbol mit seiner hellen und dunklen Seite, die am Ende doch nur eines sind. So sind wir hier genau richtig und starten erst spät am nächsten Tag wieder.
Es regnet leider … Also, was ist zu tun? Vielleicht doch gleich nach Lourdes? 230 km sind nicht zu viel. Also los, warum nicht. Wir kommen am späten Nachmittag dort an – genau in dem Moment, als die Sonne genau über dem Kreuz der großen Kathedrale steht. Wow. Leider hatte ich meine Kamera im Auto gelassen und alle Bilder sind wieder nur mit dem Handy entstanden. Aber es ging auch viel mehr darum, diesen Ort wirken zu lassen und zu erkunden. Ein guter Platz, diese Reise zu starten, die wirklich tiefe Transformation und Heilung (auf allen Ebenen) für uns bereit zu haben scheint.
Lourdes ist viel erstaunlicher als ich erwartet hatte. Auf der energetischen Seite, (aber ich möchte nicht allzu viel davon hier einfließen lassen, auch wenn die spirituelle Sicht der Welt einen sehr großen Teil meines Lebens einnimmt …) aber auch auf der architektonischen Seite. Es ist wirklich erstaunlich, was hier rund um die Grotte erschaffen wurde, in der einer jungen Frau 1858 die Jungfrau Maria erschien. Es gibt viele verschiedene Kapellen und Plätze und jede hat eine ganz eigene Schwingung und Ausstrahlung. Man kann das Wasser der Quelle trinken und auch in kleinen Flaschen mitnehmen. Diese werden in den unzähligen Souvenirshops rundum verkauft. Neben vielen anderen Nippes und Devotionalien.
Ich kann mir gut vorstellen, dass man hier einige Tage verbringt und immer wieder in das recht große Areal geht und Neues entdeckt. Die Tore sind offen von 6 Uhr morgens bis Mitternacht. Wir haben eine ruhige Nacht auf einem Parkplatz am Fluß und beschließen, zeitig am Morgen wiederzukommen. Es wird dann doch etwas später als gedacht, doch wir sind mal wieder zur rechten Zeit am rechten Ort – nämlich als vor der Grotte die italienische Messe zelebriert wird. Sie tun dies in verschiedenen Sprachen und wir sind dort, ausgerechnet in dieser Sprache. Wo ich doch gerade vor ein paar Wochen im italienischen Babaji-Ashram so schöne Erfahrungen gemacht habe. Es scheint, Italien muss noch öfter besucht werden 🙂
Wir haben es beide nicht so mit den katholischen Riten, doch an diesem Ort hat es Kraft und es macht etwas, hier zu sein. Es gibt auch einen Bereich, in dem im Wasser gebadet werden kann. Ich weiß nicht, was einen hier erwartet und wir wollen es einfach probieren. Und auch dieses entpuppt sich als sehr interessante Erfahrung. Erst geht es zügig voran, doch dann werden wir in eine andere Wartelinie geschickt und müssen eine ganze Weile zusehen, wie wirklich stark gehandicapte Menschen zum Bad gebracht werden. Sehr berührend, auch wenn es stark meine Geduld strapaziert, denn auf der anderen Seite wären wir längst dran gewesen … Das Bad selbst erweist sich dann als eine Art Ritual, in dem das Gesicht gewaschen, die Hände gewaschen und das Wasser getrunken wird. Sehr herzlich geleitet von einer Helferin. Tief berührt verlassen wir den Bereich wieder.
Nun wird es Zeit, nach etwas zu essen Ausschau zu halten. Wir finden einen schönen Platz in der Sonne und genießen ein spätes Frühstück. Den Parkplatz hatte ich per App bezahlt – und vergesse dummerweise, nachzuschauen, wie lange die Zeit noch läuft. Auf dem Rückweg stöbern wir durch die Souvenirshops und ich habe das Gefühl, wir sollten langsam gehen … Ach Shit, wirklich abgelaufen, die Parkzeit. Aber ich kann sie ja auch auf die Ferne neu setzen. Doch als wir wieder am Auto sind waren doch genau in dieser halben Stunde bereits die Politessen da und so kostet dieser Ausflug dann weitere 20 € – wenn wir die Strafe gleich bezahlen. Das geht dann auch direkt am Parkautomaten, mit einer Nummer, die auf dem Strafzettel steht. Sehr effektives System 😉
Es ist schon früher Nachmittag und wir entscheiden wieder gen Osten zu fahren. Dummerweise wieder einmal mit dem Fehler, es nicht direkt und auf schnellstem Wege zu tun, sondern noch etwas die Landschaft zu genießen. Das funktioniert einfach nicht und es ist schon 19:30 Uhr, als wir entscheiden, es ist genug. Ein kurzer Abstecher zu einer Parkmöglichkeit nahe einer alten Burg. Möglich, ja. Aber energetisch .. Gruselig. Also weiter. Da war doch ein Platz in den Bergen. Lass es uns versuchen. Ich mag einfach freie Sicht und Natur. Eine sehr schmale Straße und viele Serpentinen später habe ich ein breites Grinsen auf dem Gesicht, denn wir erreichen den Aussichtspunkt genau in dem Moment, als sich die Himmelstore zu einem kleinen Lichtspektakel öffnen. Danke Universum, für dieses gute Geleit. Und dass sich ein anscheinend Fehler dann mal wieder als genau richtig erweist.
Nun sitzen wir immer noch hier oben, genießen es, lassen den gestrigen Tag in tiefen Gesprächen Revue passieren und nutzen auch die Ruhe hier oben, um ein bisschen zu arbeiten. Nächster Stop: Montségur. Ich bin gespannt, was uns dort erwarten wird.
2 Replies to “In Lourdes – Travelblog Frankreich”
Danke dass du uns an eurer Reise teilhaben læsst. Durch die gute Beschreibung Bund die Fotos habe ich fast das Gefühl selbst dort gewesen zu sein.
Dankeschön liebe Elke, das freut mich wirklich sehr.