Mit dem Minicamper nach Südfrankreich

Mit dem Minicamper nach Südfrankreich

Ein Reisebericht

Mit dem Minicamper nach Südfrankreich

22.05.22 – ein schönes Datum, um eine Reise zu beginnen. Vor dem Start steht allerdings noch das Puzzlespiel, alles im Auto unterzubringen. So ein Kangoo ist nun mal leider kein Großraumtransporter … Und es müssen Sachen mit für die Berge, das Mittelmeer und am Ende auch noch ein indisches Fest. Und das Paddelboard. Und das ganze Fotogerassel … Das Board scheint irgendwie gewachsen. Oder zumindest die Pumpe, denn die will partout nicht mit in die Tasche passen, wenn das Board wie geplant auf dem Vordersitz liegt und ein Stück unter das Bett muss. Naja, gefühlte Stunden später und etliche Nerven ärmer hat dann doch alles seinen Platz gefunden. Aber viele Mitbringsel kann ich nicht einsammeln, oder muss dafür irgendetwas auswildern. 

Abends um 8 hab ich endlich fertig gepackt. Doch es ist auch noch etliche Büroarbeit zu erledigen und ein paar Fotos für meine Seiten vorzubereiten. So wird es Mitternacht … und damit ist das schöne Datum hinüber. Na gut, ich hab ja keinen Stress. Also ab ins Bett und lieber am Morgen gestartet. Einige Erledigung später sitze ich um 10 frohgemut im Auto. Es kann losgehen – der Süden Frankreichs, angefangen bei den Alpen, am Mittelmeer entlang bis hin zu den Katharerburgen in der westlichen Ecke warten auf mich. Einziger Fixpunkt bisher: Das Gurupurnima-Fest in Holland am 8. Juli. Daran möchte ich unbedingt teilnehmen. Es ist das europäische Treffen derjenigen, die sich mit Haidakhan Babaji verbunden fühlen. Und ich habe in den letzten anderthalb Jahren sehr viel und intensiv an einem Projekt gearbeitet, das dort veröffentlicht wird.

Aber jetzt erstmal starten. Die Entscheidung überhaupt zu fahren war nicht ganz leicht, denn meiner Mutti geht es nicht sehr gut. Sie lebt mit ihren 83 Jahren noch allein in einem großen Haus. Doch ich bin ja nicht aus der Welt, wenn es wirklich nötig ist kann ich jederzeit umdrehen und zu ihr fahren. Ich möchte gern noch bis zum Bodensee heute. Auch wenn ich weiß, dass ich da schlecht frei übernachten kann. Der See ist einfach soooo herrlich. Aber sehr weit komme ich erstmal nicht. Die Müdigkeit fordert ihren Tribut und auf dem Rasthof in Plauen wird aus dem geplanten Päuschen anderthalb Stunden Tiefschlaf … Gut, dass das Bett immer betriebsbereit ist. 

Gut erholt geht es weiter. Mein Radio nervt. Es findet einfach keine Sender. Beim Sendersuchlauf nur Rauschen. Also Stille. Die Brille nervt. Dämliche Gleitsichtbrille, sie funktioniert einfach nicht richtig und die Augen fühlen sich ständig angestrengt an. Das ist schon die zweite mit der es mir so geht, dabei hatte ich extra den Optiker gewechselt. Von dem gefühlt nicht richtig Sehen wird mir ganz dissy im Kopf … Und so vor mich hindenkend verpasse ich natürlich prompt am Kreuz Crailsheim die Abfahrt. Shit … Das ist nicht das erste Mal und ich denke mit Schrecken daran, wie ich das letzte Mal dann nach dem Umdrehen eine halbe Stunde im Stau stand. Die Baustelle ist immer noch da – werden die hier jemals fertig? – und die nächste Abfahrt gesperrt. Nicht doch, das fängt ja gut an … Dann kommt die Abfahrt Crailsheim. Na, erstmal runterfahren und die Lage sondieren. Ich wollte eh nochmal in einen Rossman und Fliegennetz kaufen. Vielleicht gibt es hier einen. Ah ja, in Crailsheim. Google ist eben doch dein Freund 😉

Dann kann ich auch gleich ein bisschen über Land fahren und weiter unten wieder auf die A7. Gesagt getan. Dann taucht auf einem Wegweiser Aalen auf. Na sowas, bin ich da so dicht dran? Da war doch die nette Therme …Hm, vielleicht den Bodensee vergessen und lieber planschen gehen? Das würde auch sehr gut tun. Also nochmal angehalten und geguckt. 34 km, Therme hat auf. Na das schaue ich mir doch mal an. Und während ich weiterfahre, wird mir klar, wie gut das hier jetzt wieder geführt ist. Es war also doch nicht doof, dass ich die Abfahrt verpasst habe.

Denn in der Therme in Aalen war ich schon einmal. Vor vier Jahren im Sommer. Auf der letzten Reise, die mein Mann machen konnte. Damals war das Gurupurnima-Fest in der Schweiz. Er wollte so gerne dorthin, denn er ahnte, dass es wohl sein letztes sein würde. Und auf dem Weg haben wir im Hotel an der Therme in Aalen übernachtet. Eine schöne Erinnerung, denn das hat ihm sehr gut getan. Die Reise insgesamt war jedoch viel zu anstrengend und in der Schweiz angekommen, hatte er leider nicht die Kraft an dem Fest teilzunehmen und hat nur die Aussicht vom Balkon der Ferienwohnung, die wir auf einer Alm in der Nähe hatten, genossen. Im Januar 2019 ist er dann verstorben. 

Und nun bin ich wieder auf dem Weg zu diesem Festival – und lande als erstes an diesem Platz. Ich finde, das ist ein sehr schönes Zeichen für diese Reise. Einfach gute Führung. So habe ich denn auch im warmen Wasser dümpelnd, und mir mit den Düsen den verspannten Rücken massierend, ein paar sehr schöne intensive Momente im inneren Zwiegespräch mit meinem Mann. Das mache ich sehr selten, denn ich weiß, dass er diesen Weg gehen musste und habe Frieden damit. Genauso selten bedanke ich mich bei ihm dafür, dass ich jetzt da bin wo ich bin. Doch ohne ihn wäre das nicht möglich gewesen. Wir sollten soetwas auch den Lebenden viel öfter sagen, auch wenn wir es vielleicht nicht immer leicht miteinander haben. Doch so schnell kann es zu spät sein, es der Person „live“ mitzuteilen. Für mich macht das keinen Unterschied, aber für jene, die nichts von einem Seelenleben wissen, wäre das so heilsam. Für beide Beteiligten. 

Die Therme hat einen Wohnmobilstellplatz. Kostenlos sogar. Auf dem normalen Parkplatz ist übernachten verboten. Aber es gibt noch ein paar recht ebene Parkplätze am Rand der Straße. Es ist nicht viel los auf dem Womo-Stellplatz und ich frage an der Kasse, ob ich da auch mit meinem PKW stehen darf, wenn ich übernachten möchte. Gar kein Problem. Prima, es ist ganz nett hier und schöne Aussicht gibt es auch. So ist dies doch alles in allem ein rundum gelungener, sehr entspannter Start in diese Reise.

PS: Die Fotos sind leider nicht in der richtigen Reihenfolge. Über das Tablett macht sich das echt doof. Ich glaube, ich muss doch den Laptop anwerfen um es auf die Webseite zu stellen. Der verbraucht nur leider sehr viel Strom. Und der ist Mangelware, wenn man freistehend unterwegs ist. Falls jemand weiß, wie ich die Bildschirmtastatur abstellen kann, wenn ich am Tablett eine externe Tastatur nutze, nur her mit den Tipps 🙂

 

Schön, dass du dich für meine Reiseberichte interessiert. Hier kannst du sie abonnieren.
Ich benötige nur deine Email-Adresse, doch wenn du mir deinen (Vor-)Namen verrätst, kann ich dich in den Mails persönlich ansprechen.
Wichtiger Hinweis:
Um das Abonnement abzuschließen ist es nötig Folgendem zuzustimmen:

1. Ich bin damit einverstanden, eine Mail zu erhalten um mein Abonnement zu bestätigen.

2. Ich habe die Erklärung zum Datenschutz gelesen und bin mit der Speicherung und Verarbeitung meiner Daten einverstanden.

Du erklärst dein Einverständnis indem du hier ein Häkchen machst:
Einverständnis Datenschutz *
Mit Klick auf den Button kann´s nun losgehen:

2 Replies to “Mit dem Minicamper nach Südfrankreich”

  1. Schön geschrieben , regtbzum Nachdenken an. Wenn du einen Stellplatz mal im Allgäu brauchst bist du hier herzlich willkommen. Freue mich auf weitere Berichte und gute Reise, VG Anne

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert