Mit dem Van nach Südfrankreich

Mit dem Van nach Südfrankreich

Es ist Mai 2023. Und es gibt endlich mal wieder einen

Travelblog

von mir.

Gestern bin ich mit meinem Van zu einer 4wöchigen Tour nach Südfrankreich gestartet. Hauptziel sind die Katharerburgen am Fuße der Pyrenäen. Da wollte ich schon im letzten Jahr hin, musste die Tour aber nach einer Woche in den französischen Alpen wegen einer akuten Erkrankung meiner Mutti abbrechen. Nun also auf ein Neues …

Ich starte bei meiner Ma in Sachsen-Anhalt spät am Nachmittag. Lieber fahre ich in die Nacht hinein, als irgendwo im Stau zu stehen. Als erstes richtiges Ziel habe ich mir einen Wasserfall in der Nähe von Grenoble auserkoren. Die Vignette für die Schweiz habe ich eh schon, also ist das die sinnvollste Strecke. Beim Start gebe ich erst einmal grob Freiburg ins Navi ein. Das sind gut 600 km. Hauptsache, die Richtung stimmt …

Es fährt sich dann aber so gut, fast allein auf der Autobahn, und ich bin auch gar nicht müde, dass ich erst in Höhe Baden-Baden spontan abbiege und auch sofort einen tollen Übernachtungsplatz direkt am Rhein finde. Ich liebe es, wenn die Intuition auf diese Weise wirkt. Aber natürlich braucht es eine gewisse Aufmerksamkeit und Offenheit, um den zarten Impulsen auch zu folgen. Links rum oder rechts? Noch etwas weiter, oder hier entlang? Meist geschieht „es“ aber ohne solche Gedanken und Fragen. Ganz spontan. Das ist dann meistens auch am Besten.

Das Schöne am „Vanlife“ ist eben, dass man nahezu überall schlafen kann, ohne sich große Gedanken zu machen. Und selbst wenn sich mal nichts wirklich Gutes finden sollte, gibt es irgendwo irgendeinen Parkplatz zum unauffällig stehen. Ist mir aber eigentlich noch nie passiert.

Ich bin inzwischen mit einem Renault Trafic unterwegs. Schwarz wie die Nacht, um möglichst unauffällig zu sein, aber mit Heizung, Toilette und extra Strom ausgestattet. So kann ich auch auf einen Platz fahren und ohne auszusteigen alles von innen machen, wenn es nötig ist. Das Bettchen ist immer fertig gemacht 🙂 Fast vier Jahre lang war ich aber mit einem Renault Kangoo unterwegs und auch das war ganz wunderbar. Wenn auch bei schlechtem Wetter und vor allem zu zweit nicht ganz so komfortabel. (Der Kangoo steht übrigens zum Verkauf, bei Interesse schicke ich gerne einen Link mit Details).

Im Moment bin ich aber (noch) allein unterwegs und mache mich nach einem gemütlichen Kaffee mit Rheinblick weiter auf den Weg gen Süden. Am Sonntagmorgen sind die Straßen weitestgehend frei und so geht es zügig voran. Leider wird das Wetter immer schlechter und ich sehe mein Fotoziel „Wasserfall“ für heute dahin schwinden. Na, dann kann ich ja auch noch einen Mittagsschlaf machen … Schnell ist ein nettes Plätzchen an einem See in der Schweiz gefunden. Aber ich will nicht bleiben, denn in der Schweiz funktioniert mein Internet nicht. Blödes Gefühl … Schon krass, wie sehr man sich doch an die Smartphones gewöhnt hat. Früher wäre ich nie und nimmer ohne Landkarte im großen Maßstab auf so eine Reise aufgebrochen.

Also, auf nach Frankreich. Die erste Mautstation auf der Autobahn… Ich bin gespannt, ob meine neu erstandene Mautbox funktioniert. Ein banger Moment, dann wird die Ampel grün und ich kann passieren. Allerdings habe ich keine Ahnung, was die da gerade kassiert haben. Das wird am Ende des Monats vom Konto abgebucht. Gesammelte Werke dann ….

Es regnet immer stärker, aber der Blick auf die Berge des Massif de Chartreuse, die bald nach dem Verlassen der Autobahn vor mir auftauchen, zaubert mir trotzdem ein Grinsen ins Gesicht. Ich hatte in den letzten Wochen einige persönliche Herausforderungen zu meistern, aber kaum bin ich so richtig in der Natur, atmet das ganze System durch. Herrlich. Da macht es auch gar nichts, dass ich heute nicht mehr großartig raus und zum Fotografieren komme. Ein gemütlicher Abend im Auto, mit Wein und einem Filmchen auf dem Tablet ist auch schön. Und den Blick auf die Wolken ins Tal gibt es gratis dazu.

Morgen fängt der Urlaub dann richtig an und ich bin gespannt, wohin es mich führen wird. In einer Woche will ich in Toulouse sein und bis dahin gibt es hoffentlich viel zu entdecken – und zu fotografieren. ☺

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