Ein gesegneter Tag

Ein gesegneter Tag

Von Wasserfällen und Klöstern

Heute war ein wirklich sehr inspirierender Tag und ich glaube, ich bin die meiste Zeit mit einem breiten Grinsen im Gesicht herumgelaufen. Dabei fing es erst gar nicht so gut an, denn der Wecker klingelte zwar pünktlich zum Sonnenaufgang, allein die Wolken waren dagegen, dass ich mal direkt vom Bett aus ein schönes Bild machen konnte. 

Also umdrehen und weiterschlafen … Aber einmal wach, wurde das nix Rechtes mehr und so bin ich dann doch so gegen 7 schon aufgestanden. Unterwegs liebe ich es, morgens alles ganz gemütlich und geruhsam anzugehen. Die Heizung läuft und heizt auch gleich noch ein bisschen Waschwasser mit der warmen Luft auf. Da kann ja schon mal der Kaffee aufgesetzt werden. Im Trafic ist nun auch genug Platz, das gleichzeitig zu machen. Und während der Kaffee anfängt zu blubbern, bin ich schon „ausgehfein“ und frisch frisiert. Dank der „Curly Girl Methode“ braucht meine Lockenmähne morgens aber auch nix weiter als Wasser aus der Sprühflasche. Sehr camperfreundlich.

Inzwischen hat sich die Sonne doch noch durch ein Wolkenloch gekämpft und ich entdecke eine herrliche Blütenwiese direkt vor der „Haustür“. Dafür holt man sich doch gerne nasse Schuhe auf der Wiese. Als ich endlich Richtung Wasserfall aufbreche, ist es schon um 9 geworden. Ich hatte den „Cirque de Saint-Meme“ beim Blick auf die Maps-Karte entdeckt und sofort zu meinem ersten Fotoziel auserkoren. Und was soll ich sagen: Wenn du dich im Zauberland wiederfindest, weißt du, dass du eine richtige Entscheidung getroffen hast. Es ist wirklich wie im Märchenland hier und unbedingt eine Empfehlung wert. Ein kleine Dusche unter dem tosenden Wasserfall inbegriffen. 

bsh

Cascade du Saint-Meme

Cascade de Saint-Meme

Leider zogen dann die Wolken wieder tiefer ins Tal hinein. Darum hatte ich keine Lust, die größere Runde zu den beiden oberen Wasserfällen zu gehen. Bis nach ganz oben ist es auch sehr sehr steil. Auf den regennassen Wegen vielleicht keine gute Idee. So bleibt ein Grund, mal wiederzukommen. Ich könnte mir auch vorstellen, eine Fotoreise in diese Gegend anzubieten. Es gibt so viel zu entdecken hier.

Also erst einmal Mittagspause auf dem Parkplatz direkt am Bach. Übernachten ist hier jedoch nicht gestattet und es füllt sich langsam auch sehr. Im Sommer sichert sicher zeitiges Kommen den Naturgenuss ohne Menschenmassen.

Vanlife

Frisch gestärkt überlege ich, wie es weitergeht. Ich will ja Richtung Avignon. Also, schon mal ein Stück weiterfahren heute noch? Okay, geben wir mal Valence ins Navi ein, damit die Richtung stimmt. Aber schon im nächsten Ort fühlt sich das komisch an. Ein schneller Stopp und ein Blick auf die Karte … Ah, was ist das denn?  Ein Kloster in den Bergen, wie schön. Also doch noch nicht den Wolken entfliehen und noch ein bisschen bleiben. Eine schnelle Wendung und 15 Kilometer später muss ich einen nächsten Stopp einlegen. Zu schön ist der Bachlauf mit den alten Brücken, den Felsen und der Grotte daneben. Porte l’Enclos heißt das Ganze und schon hier könnte man eine Stunde mit Fotografieren verbringen.

Aber weiter geht es, den Berg hinauf. Das Ursprungskloster des Kartäuserordens wartet. Vor dem Museum de la Grand Chartreuse gibt es einen kostenfreien Parkplatz. Von dort aus muss man ca. 2 km laufen. Ich entscheide mich für einen Waldweg am Berghang, anstatt der Straße, die alle entlang laufen. Was für ein Glück – dort bin ich ganz allein unterwegs und fühle mich zutiefst beglückt und gesegnet. Da passt die Maria am Wegesrand perfekt dazu. Das Kloster selbst kann nicht besichtigt werden, denn die Kartäuser leben ein sehr abgeschiedenes Leben in Klausur und Schweigen. Hm, da war doch was … Voriges Jahr hatte ich auch mal den Impuls, ein „Meister der Stille“ zu werden. Aber irgendwie … ist Nichtssagen nicht meine Stärke 😉 Was nicht heißt, dass ich keine Stille kenne. Denn die innere Stille ist nicht unbedingt abhängig von äußeren Worten. 

Es ist wunderschön hier und ich könnte noch lange verweilen. Aber auf dem Parkplatz am Museum möchte ich nicht übernachten, also muss ich zurück. Ein Blick auf die Karte – ich nutze für die Stellplatzsuche durchaus auch hin und wieder Park4Night – offenbart eine Möglichkeit, etwa 20 Minuten entfernt an einem Naturschutzgebiet. Na, warum nicht. Außerhalb der Berge ist es sicher etwas wärmer und sonniger. Also auf geht’s …

Doch, herrje … da ist ja noch ein Kloster. Und meine Route führt unmittelbar an der Zufahrtsstraße dorthin vorbei. Da muss ich dann leider doch noch einmal abbiegen. 4 Kilometer geht es auf schmaler Straße den Berg hinauf … und endet an einem weiteren magischen Platz. Hier ist eine Stille, dick wie zum Greifen. Selbst als gerade die Glocken läuten. Es sind zwei Klöster an einem Ort, hier beim Chartreuse de Curiere. Beide auch mit Orden, die eher in Zurückgezogenheit und im Schweigen leben. Soll mir das vielleicht doch etwas sagen? Lange sitze ich und genieße den Blick und die Atmosphäre. Auf dem Parkplatz könnte man sogar bleiben, aber ich würde mich wie ein Eindringling fühlen und so fahre ich doch wieder den Berg hinunter. 

Bis ins Tal zu dem Naturschutzgebiet mit einem Moor ist es nicht mehr weit. Und tatsächlich sind hier 4 Grad mehr und auch etwas Sonne. Das verleitet mich leider, es mir nicht gleich gemütlich zu machen, sondern nochmal die Kamera zu schnappen und den Moorrundweg zu beginnen. Das sollte sich als etwas übertrieben herausstellen und das einzige nicht ganz so Gelungene dieses Tages. Denn Tiere kommen mir keine vor die Linse und die noch einmal gut 3 Kilometer sind mir nach dem langen Tag dann doch etwas zu viel. 

20:00 Uhr bin ich endlich wieder zurück und muss erst einmal die Füße hochlegen. Jetzt wäre ja Zeit, noch ein bisschen was zu schreiben … Blöderweise sind die gemachten Bilder und Videos auf zwei Handys verteilt und schreiben will ich eigentlich am Tablet. Und irgendwie will es mir nicht gelingen, die Bilder dorthin zu transferieren. Sehr nervig … Am einfachsten wäre natürlich die Cloud, aber das geht ganz schön ins Datenvolumen. So gibt’s erst einmal Abendessen und der Blog muss warten. Beim Bierchen lasse ich den heutigen Tag Revue passieren und freue mich auf neue tolle Fügungen am morgigen. So darf es gerne weitergehen. 

Besichtigungstipps und Fotospots:
Cascade du Cirque du Saint-Meme und Monastere de Grand Chartreuse

Alle Bilder dieses Beitrages sind mit dem Handy entstanden. Zur Bearbeitung der Bilder aus der Kamera komme ich unterwegs meist nicht.

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