Südfrankreich – An die Küste

Südfrankreich – An die Küste

Es ist schon wieder Samstag, als ich beginne zu schreiben, und Tag 28 der Reise. Ich bin wieder allein unterwegs und sitze auf eine Alpenpass im Regen. Zwischendrin bin ich mit der Zählung der Tage durcheinander gekommen und hänge mächtig hinterher mit dem Schreiben des Blogs. Dies ist also der erste von einigen Beiträgen, die erst erscheinen, als ich längst wieder zu Hause bin. Aber das macht dir als Leser ja nichts und für mich ist es eine gute Übung, Erlebnisse erzählerisch wieder auferstehen zu lassen. Und mich, hoffentlich, kurz zu fassen 😉 

Doch der Reihe nach …

Aus der Höhle an die Küste und an die Costa Brava

Der Tag beginnt wunderschön und gelassen, im verlassenen Dorf Perillos. Als zwei Baufahrzeuge auftauchen – denn mittlerweile wird hier fleißig saniert – ist es Zeit zu gehen. Auf der Karte habe ich „La Cauna“ entdeckt, eine weitere Höhle in einem felsigen Höhenzug, den wir von hier aus im weiten Tal schon sehen können. Also auf zur Erkundung. Nach einer kleinen Wanderung, schmalen Pfaden folgend und den Aufstieg suchend, stehen wir staunend vor einem weiteren Wunder der Natur. Eine Tropfsteingrotte, in der es nicht mehr tropft, aber riesige Stalagmiten herum stehen. Sehr beeindruckend. Und auch energetisch gefällt es mir hier sehr gut.

Diesbezüglich aber noch schöner ist eine kleine Grotte am anderen Ende des Felsrückens, die wir nach einigem Suchen entdecken. Man kann gerade so drinnen stehen und am Eingang kann man mit einiger Fantasie sogar einen segnenden Jesus erkennen. 🙂 Auf alle Fälle ist die Aussicht über das Tal und noch einmal auf das Dorf wunderschön. 

Jetzt aber los, wir wollen endlich ans Meer, das wir in der Ferne schön erspähen konnten. Die Fahrt aus dem Tal heraus ist noch einmal wunderschön und wir realisieren beim Bergabfahren erst, wie hoch wir eigentlich hier waren. Aber dann sind wir auch schon auf der Autobahn und entscheiden, Perpignan links liegen zu lassen und Richtung Spanien zu fahren. Viele Menschen und Häuser sind einfach nicht so wirklich was für uns. Also schnell weg hier und auf die Landstraße Richtung Küste. Diese erreichen wir dann kurz hinter Port Argeles – und staunen über die vielen Kurven. Die Ausläufer der Berge gehen wirklich bis direkt ans Meer. In Collioure ist uns nach Kaffee. Den gibt es dann auch mit wunderschöner Aussicht auf die Bucht, eine Festung – und eine Kirche, die wir uns eigentlich anschauen wollten. Da ist aber eine so gruselige Energie drin, dass wir dankend verzichten. Muss ja nicht sein, wenn es hier draußen so schön ist 🙂 Lieber schlendern wir noch ein bisschen durch die wunderschönen Gassen, mit wogenden Bougainvillea und vielen kleinen Künstlerläden. 

Ein Bad im Meer wäre jetzt nicht schlecht, und vielleicht langsam die Aussicht auf einen schönen Übernachtungsplatz. Weiter geht die kurvige Fahrt Richtung Süden. Im nächsten Ort wird ein fotogener Leuchtturm erspäht. Können wir mal gucken gehen bitte? Oh, der Tunnel, der passiert werden muss ist mit 2,20 aber ein wenig schmal … Let’s try … Passt, wenn auch knapp.

Zur Belohnung gibt es die ersehnte Abkühlung im Wasser. Aber zum Übernachten ist hier zu viel los. Also noch ein Stück fahren. Ich habe einen Parkplatz am Meer entdeckt. Zwar an der Steilküste, aber vielleicht ist das ja was. Gucken kann man ja mal … Und was soll ich sagen, dieser Platz kurz hinter Banyul-sur-Mer ist einer der schönsten, den wir hatten. Ich bin happy. Alles, was ich so mag:  Ein freier Platz mit grandioser Aussicht, Fotografieren quasi von der Autotür aus und ein bisschen rumkraxeln an der Steilküste kann man hier auch. So wird das ein wunderschöner Abend, mit Blick auf den Leuchtturm gegenüber, und eine sehr ruhige Nacht. 

Zum Cap de Creus und in das Haus von Salvador Dali

Am Morgen sehen wir die französische Familie, die in einem Wohnmobil neben uns stand, mit Badesachen loslaufen. Gibt es hier etwa einen Strandzugang? Ja ja, wunderschön. Nur da vorn um die Ecke herum und dann hinunter. Eine Traumbucht mit kristallklarem Wasser und Felsen am Ende tut sich vor uns auf. Hätte ich das eher gewusst, wäre ich natürlich zum Fotografieren heute morgen hierher gegangen … So genießen wir einfach die zwei Stündchen entspanntes Strandfeeling und schauen einer Gruppe Studenten zu, wie sie sich im Filme drehen üben, mit einem Haufen teurem Equipment. Hier ließe es sich aushalten. Die französische Familie hat sich denn auch oben auf der Klippe häuslich eingerichtet und scheint mehrere Tage zu bleiben. Was natürlich verboten ist 😉

Weiter geht die kurvige Fahrt hoch über dem Meer gen Süden. Denn wir haben uns entschieden, ein wenig nach Spanien hinein zu fahren. Klaas würde gerne das Wohnhaus von Salvador Dali in Portlligat anschauen und ich war auch noch nie an der Costa Brava. Was als erstes auffällt, nachdem wir den Pass nach Spanien passiert haben: Hier scheint es noch schwieriger, ohne Campingplatz zu übernachten. Gleich an den Ortseingängen stehen Schilder mit generellem Übernachtungsverbot in jeglichen Fahrzeugen im Gemeindegebiet. Na, das kann ja lustig werden. Aber es ist erst Mittag, und wenn ich schon am Meer bin, will ich jetzt aber lecker spanisch Fisch essen bitte. In Portbou finden wir dann auch beide nach was es uns gelüstet. Ich ein Menü mit Muscheln und Fisch – auf dem Bild ist die Vorspeise zu sehen 😉 – und der Herr etwas Vegetarisches.

Ein Haus um den Baum herum gebaut. Sehr spannend

Bis Cadaques ist es nicht mehr weit. Aber durch die vielen Kurven zieht es sich. Und ein potentieller Übernachtungsplatz sollte auch her, bevor wir zum Kunstgenuss übergehen. Ein Campingplatz an einem Strand wird beguckt. Aber mit der Frage „Warum nochmal soll ich hier 30 € zahlen, nur um zu parken?“ als Plan D ad acta gelegt. Ein weiterer Strand wird passiert, am Rande eines Ortes ohne Verbotsschild. Das sieht gut aus, der Parkplatz müsste gehen. Zum Glück passe ich mit dem Trafic ja unter der 2m Barriere durch. Etwas entspannter bezüglich Übernachtung erreichen wir Cadaques. Ein erster Stopp an einer wunderschönen Kirche oberhalb des Dali-Hauses. Schlicht, aber sehr ergreifend irgendwie. Eine wirklich schmale Straße, mit einer Menge Fußgängern, geht es dann zum Meer hinunter. Das Dali-Haus hat allerdings eben gerade geschlossen. Macht nichts, haben wir morgen vormittags schon einen Plan. Dann können wir ja jetzt noch zum Leuchtturm von Cap Creus fahren.

Ooooh, ist das schön hier. Hier könnte man tagelang wandern und würde immer wieder etwas Neues entdecken. Die kristallinen Felsstrukturen sind unglaublich. Wir können uns gar nicht satt sehen und bleiben fast bis zum Sonnenuntergang. Zu schade, dass hier Übernachten so gar keine Option ist, denn es ist ein Natura 2000 Gebiet und genießt, zu Recht, höchsten Schutzstatus. Das wäre sicher nicht jedermanns Sache, ohne zu wissen wo übernachten. Aber ich kann da ganz entspannt sein, denn zur Not stelle ich mich als parkenden Auto in irgendeine Straße. Der Vorteil des neutralen Vans, statt des komfortablen Wohnmobils. Es findet sich dann aber mit dem P 4 ganz einfach ein legaler, oder zumindest geduldeter, Platz in Portlligat, auf dem schon viele andere stehen. Und von hier aus können wir morgen früh sogar zu Fuß zum Dali-Haus gehen. So geht ein weitere toller Tag sehr entspannt zu Ende. Die ganze Gegend hier ist wunderschön und unbedingt eine Empfehlung wert.

 

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